Im November letzten Jahres hat der französische Staat das Wohnraumförderprogramm „Territoires engagés pour le logement“ als Beitrag zu den Wohnungsbauprojekten seiner Gebietskörperschaften ausgeschrieben. Im Rahmen dieses Programms sollen bis 2027 1500 Wohnungen, darunter ein Viertel Sozialwohnungen, entstehen. Das von SPL Deux-Rives für die Stadt und die Eurometropole Straßburg geleitete Zwei-Ufer-Projekt gehört zu den 22 ausgewählten Vorhaben.
Dieses grenzüberschreitende Großprojekt umfasst die Viertel Citadelle, Starlette, Coop und Port du Rhin. Bis 2030 werden auf 74 Hektar Projekte mit einer Gesamtbaufläche von 380.000 m² entwickelt. Von den 3700 geplanten Wohnungen sollen 40 Prozent preisbegünstigt angeboten werden. Für soziale, wirtschaftliche und kulturelle Einrichtungen bzw. Aktivitäten (öffentlicher Raum, Büros, Freizeitgestaltung, Werkstätten, Bildung, Geschäfte usw.) sind 130.000 m² der Gesamtfläche vorgesehen. So sollen in der Eurometropole attraktive Angebote zur Befriedigung der starken Wohnraumnachfrage geschaffen und gleichzeitig ein qualitativ hochwertiges Lebensumfeld gewährleistet werden. Neben der Förderung der sozialen Vielfalt und des Zugangs zu Wohnraum ist das Stadtentwicklungsprojekt Deux-Rives / Zwei Ufer dank ehrgeiziger Maßnahmen im Bereich der Energieversorgung und der bioklimatischen Architektur auch ein Vektor des ökologischen Wandels (Flusslogistik, ökologisches Bodenmanagement, Holzbau, 20 Hektar Grünflächen und öffentliche Flächen sowie zwei neue Parks, sanfte und nachhaltige Mobilität, „Recycling“ der COOP-Gebäude, erneuerbare Energien, bioklimatische Baukonzepte, …).
„Mit der Aufnahme in dieses Programm kommt das größte Stadtentwicklungsprojekt der Eurometropole zusätzlich in den Genuss staatlicher Förderung! Angesichts des Wohnraummangels ist diese Unterstützung von entscheidender Bedeutung für die Erreichung unserer Ziele, insbesondere im sozialen und geförderten Wohnungsbau. Das Programm ergänzt den von meiner Stellvertreterin Suzanne Brolly geleiteten Förderplan der Eurometropole für den sozialen Wohnungsbau in Höhe von 13,5 Millionen Euro. Wir haben diesen Plan im vergangenen Dezember verabschiedet und setzen ihn im Rahmen einer Ausnahmeregelung 2023 und 2024 um“
erklärte Pia Imbs, Präsidentin der Eurometropole Straßburg.
„Das Zwei-Ufer-Projekt hilft uns, der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum in der Eurometropole gerecht zu werden, ohne einer weiteren Zersiedelung der Landschaft Vorschub zu leisten. Darüber hinaus wollen wir den vier neuen Stadtvierteln Citadelle, Starlette, Coop und Port du Rhin mit Spiel- und Freizeitmöglichkeiten, kulturellen Angebote, öffentlichen Einrichtungen und alle kundennahen Dienstleistungen ein lebendiges Gemeinschaftsleben und soziale Vielfalt verleihen. Wir wollen Straßburg um menschenfreundliche Viertel mit emissionsarmer Verkehrsanbindung bereichern. Um die Bedingungen für eine echte Belebung des Immobilienmarkts vor Ort zu schaffen, arbeiten wir in enger Abstimmung mit den zuständigen staatlichen Stellen“
betont Françoise Schaetzel, für die operative Stadtplanung zuständige Vizepräsidentin der Eurometropole Straßburg.
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