Projekt Deux-Rives: das Bauen mit der Natur


Ein Foto von Jeanne Barseghian und Pia Imbs.
Ein Foto von Jeanne Barseghian und Pia Imbs.

Als größtes Raumplanungsprojekt unserer Region erstreckt sich das Projekt Deux-Rives von Neudorf bis zum Rheinufer und bietet eine Fortsetzung des Heyritz-Parks bis Kehl-am-Rhein. Es verbindet, durchbricht die Isolation historischer, vormals in Randlagen befindlicher Stadtteile und gibt diesem weitläufigen Gebiet im Herzen des Straßburger Hafens eine neue Bestimmung. Diese neuen Verbindungen sollen neue Formen des Zusammenlebens und Nachbarschaften entstehen lassen und die soziale Durchmischung in den Vordergrund stellen.

Mit dem Projekt Deux-Rives wird die grenzüberschreitende Identität Straßburgs in die Landschaft gebettet: eine Stadt dem Fluss zugewandt, die Frieden verspricht. Dort, auf diesem ehemaligen Schlachtfeld, begann der Aufbau Europas; heute sind es zwei in Freundschaft verbundene Ufer.

Ein ambitionierter Plan für dieses Gebiet darf jedoch nicht in groben Linien umgesetzt werden. Wir ziehen einen feinen, luftigen, offenen Städtebau einer engen, massiven und dichten Leinwand vor. So haben wir das städtebauliche Projekt neu ausgerichtet. Wir verhindern einen neuen Hitzestau und schenken den Bewohnern ein angenehmes Leben in ihrem Viertel.

Das Projekt trägt zur Deckung des steigenden Wohnraumbedarfs in der Eurometropole bei und verzichtet bewusst auf eine Zersiedelung der Landschaft. Neben dieser Herausforderung gibt es noch eine weitere, die ebenso wichtig ist: diese vier Viertel – Citadelle, Starlette, Coop, Rives & Port du Rhin – mit ihren Spiel- und Erholungsbereichen, ihren kulturellen Veranstaltungen, ihren öffentlichen Einrichtungen und lokalen Dienstleistungen zu wahrhaftigen Orten des Lebens und der Begegnung zu machen. Ein pulsierendes Gebiet, dessen Herz ohne Straßenverkehr schlägt. Die Viertel werden organisch miteinander verbunden, indem sich die Vegetation zwischen die neuen Gebäude mit hoher Umweltqualität schlingt.

Wir achten darauf, dass die neuen Unterkünfte angenehm, hell und vor allem bezahlbar sind. Orte, an denen man gut und gerne lebt. Der Anteil der geförderten Wohnungen wurde auf 40 % erhöht.  Das Projekt Deux-Rives ist eine Chance: Es geht hier nicht nur darum, Steinwüsten aufzubrechen und zu begrünen, sondern um das Bauen mit der Natur.

Pia IMBS
Präsidentin der Eurometropole Straßburg

Jeanne BARSEGHIAN
Bürgermeisterin von Straßburg