La Sérigraphie vom Place de la Sérigraphie aus gesehen © C. Recknagel

Die Geschichte der Sérigraphie

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Im Moment ihres Verschwindens, im Jahre 2015, ließ Coop Alsace außergewöhnliche Industriegebäude zurück, wie LaCave à Vins oder die Union Sociale, die bald für die Öffentlichkeit wieder eröffnet werden. . Weniger imposant, sehr beschädigt, aber ebenso symbolträchtig, die Sérigraphie, gestaltet ihre Zukunft und wird saniert. Während das Projekt, welches aus einer Ausschreibung als Gewinner hervorging, gerade bekannt gegeben wurde, laden wir Sie ein, die Geschichte dieses sehr einzigartigen Gebäudes zu entdecken.

_Die Sérigraphie, ein historisches Gebäude der Coop Alsace_ In den 1920er Jahren beschließt die Coop Alsace, damals in voller Blüte, den Bau eines Lagergebäudes, um ihre wachsenden logistischen Bedürfnisse zu decken. 1924 wird ein erstes Lagerhaus auf zwei Ebenen gebaut – das, welches heute den Namen Petite Sérigraphie angenommen hat. Im Osten der letzteren, schließt sich ein ebenerdiges Volumen in der Form eines Schiffsbugs an seine Verlängerung an, das heute als La Nave bezeichnet wird. Das große verglaste Gebäude mit 4 Etagen, das erkennbarste, wurde erst sechs Jahre später im Jahre 1930 errichtet, im Westen der Petite Sérigraphie. In der Folge nahm es den Namen Grande Sérigraphie an. Dieser Komplex mit einer Bodenfläche von etwa 5000 m² bildet die Sérigraphie.

Das Lager hatte ursprünglich mehrere Funktionen: darin befand sich eine Teigwarenfabrik, eine Sauerkrautfabrik, eine Mehlverpackungswerkstatt und im Untergeschoss ein Weinkeller, der über 30 Jahre lang genutzt wurde, bis in den 1960er Jahren einer der für die damalige Zeit modernsten Weinkeller Frankreichs gebaut wurde: die Cave à Vins.

Nun also… woher kommt der Name Sérigraphie? Man musste bis zum Jahr 1975 warten, bis in der 2. Etage des Gebäudes eine Serigraphie eingerichtet wurde. Dort wurden unter anderem Handels- und Werbeplakate entworfen, von denen einige Muster, die in diesem Artikel gezeigt werden, im Musée de la Coop von Jean-Pierre Haessig, einem ehemaligen Arbeiter von La Coop Alsace aufbewahrt werden, das so einen Teil des Erbes der Kooperativgesellschaft vor der gesetzlichen Auflösung gerettet hat. Der Siebdruck hält nur etwa zehn Jahre. 1985 wurde die Werkstatt bereits durch eine Offset-Druckerei ersetzt, aus der die zukünftigen Plakate, Werbungen und anderen Schilder der Coopé stammen.  Sie bestand bis 2015, dem Jahr, indem die Coop Alsace aufgelöst wurde. Die Tätigkeit, der das Gebäude seinen Namen verdankt, hat gerade mal über zehn der hundert Jahre seiner Existenz angedauert.

_Die Künstlerateliers der Sérigraphie_ Schon vor der Aufgabe des Standortes von der Coop, nach der Auflösung der Kooperativgesellschaft, haben viele Künstler einige Gebäude des Viertels zu ihrem Wohnsitz erklärt, wie die Cavina (die metonymisch oft mit dem Namen des bemerkenswerten Kollektivs, das sie bewohnt La Basse Cour des Miracles bezeichnet wird) oder immer noch die Sérigraphie. Die Ankunft der Künstler im Viertel und die Bereitstellung von Gebäuden der damaligen Coopé, die damals noch aktiv war, geht auf die künstlerische Sensibilität des ehemaligen Direktors der Gesellschaft, Yves Zehr, zurück, aber vor allem auf die Bemühungen von Dominique Kippelen, die auf der Suche nach einem Raum, in dem sie ihr Atelier einrichten konnte, an die Coop Alsace herangetreten war.

Als sie 1996 zum ersten Mal in das Viertel kam und die Ansiedlung von Künstlern in der Coop initiierte, stellte Frau Kippelen ihre Pinsel zunächst in der Cavina auf. Sie zog dann 2017 in die Sérigraphie um. Heute befindet sich ihr Atelier immer noch dort, und dies bis März 2022. An diesem Datum, anlässlich der Sanierungsarbeiten am Gebäude, wird die bildende Künstlerin sich in einem der Lofts von der Coopé, im Ostflügel der Administration niederlassen. Die Gebrüder Eric und Christophe Meyer, beide Künstler, haben die Geschichte der Sérigraphie durch ihren Aufenthalt geprägt. Die ersten Ankömmlinge in der Sérigraphie haben sich 1998 dort niedergelassen, indem sie einen Teil der ersten Etage, die sie zur Nutzung anmieteten, in ein Atelier umwandelten. Sie haben die Räumlichkeiten bis zum Jahr 2020 genutzt, als Christophe Meyer das Gebäude in Richtung der Vogesen verließ und Eric Meyer die Cavina, in der Nähe integrierte.