Bringen Sie Ihre Ideen in die Gestaltung des Parc du Petit Rhin ein!

📑 Dieser Artikel wurde vor über einem Jahr veröffentlicht. Teile seines Inhalts könntent daher inzwischen überholt sein. Nähere Informationen auf dem neuesten Stand finden Sie unter Aktuelles rund um das Projekt bzw. Projektblätter.

Es ist soweit: Von Oktober bis Dezember möchten wir von Ihnen wissen, wie Sie sich den künftigen Parc du Petit Rhin vorstellen. Am Samstag, dem 21. Oktober, starteten SPL Deux-Rives und die Stadt Straßburg ihre Bürgerbefragung mit einer Begehung des Geländes zwischen Coop- und Starlette-Viertel und einem ersten Workshop. Ihre Vorstellungen zur Gestaltung des 5,6 ha großen Parks zu beiden Seiten der Tram-Haltestelle Starcoop sind uns wichtig! Hier ein paar praktische Hinweise für Ihre Teilnahme.

Partizipative Gestaltung des künftigen Parks in Form eines Bürgerdialogs

Die im Rahmen des Stadtentwicklungsprojekts definierte Politik der Bürgerbeteiligung sieht eine laufende Abstimmung mit interessierten Bürgern während der Planung des Parc du Petit Rhin vor.

Der Park soll der Öffentlichkeit in zwei Phasen übergeben werden:

  • zwei Drittel der Gesamtfläche zu beiden Seiten der Straßenbahnhaltestelle Starcoop werden Anfang 2026 zugänglich sein,
  • das letzte Drittel im Norden des Geländes soll in einer zweiten Phase bis 2029 fertiggestellt sein.

Zweck der Abstimmung

Den Park gemäß den Erwartungen seiner künftigen Benutzer gestalten! Alle diejenigen, die im Gebiet des Rheinhafens wohnen oder arbeiten (werden), die Bewohner der umliegenden Viertel sowie alle Personen, Organisationen oder Vereine, die Ideen einbringen möchten, sollen an der Planung eines der großen Parks von Straßburg beteiligt werden.

Wie können Sie teilnehmen?

Im Verlauf dieses Herbstes werden mehrere Gesprächsrunden stattfinden. Diskussionsthema soll die Machbarkeit des vorliegenden Entwurfs sein.

Wenn Sie sich an den Gesprächsrunden beteiligen möchten, melden Sie sich bei uns oder kommen Sie zu einer der in unserem Kalender angekündigten Veranstaltungen (einige Termine stehen noch aus).

Akteure des Projekts

Alle an der Planung des künftigen Parc du Petit Rhin beteiligten Akteure werden auch an den Diskussionsrunden teilnehmen:

– SPL Deux-Rives (öffentlicher Raumplaner und Leiter des Projekts im Auftrag der Stadt und der Eurometropole Straßburg, mehr über unsere Tätigkeit hier) sowie Mitarbeiter der Stadt und der Eurometropole Straßburg,

Agence TER (am Projekt beteiligte Landschafts- und Stadtplaner),

– Agence Ville Ouverte (zuständig für die Bürgerbeteiligung an der Gestaltung des Parks).

Startschuss am Samstag, dem 21. Oktober

Am Samstag, dem 21. Oktober, trafen wir uns um 9 Uhr 30 an der Straßenbahnhaltestelle Starcoop (Linie D) zu einer ersten Begehung mit anschließendem Workshop!
Jedermann, ob jung oder alt, war zu diesem Spaziergang herzlich eingeladen. Während wir mit Ihnen das Gelände des zukünftigen Parks erkundeten, unterhielten wir uns über Ihre Ideen und Vorstellungen. Mehr darüber

Rückblick: … und dazwischen floss der Rhein!

Bis zum Ende des 19. Jh. war der Rhein ein wildes Gewässer. Mit seinen unzähligen Nebenarmen verursachte er immer wieder Hochwasser. Nach einer aufwändigen Begradigung traten Becken und Kanäle an die Stelle der Nebenarme, darunter der Canal du Petit Rhin. Zwischen Coop- und Starlette-Viertel deutet sich sein Bett zu beide Seiten der Straßenbahnhaltestelle Starcoop noch heute an. Die Ausbuchtung des Geländes und die Ausrichtung der Villa Rhein Fischer sowie der benachbarten Lindenalleen lassen es erkennen.

Henri Bava, Gründer der Agentur TER, verdeutlicht seinen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ansatz in seinem Bauleitplan für das Gebiet :

„Bei unseren Untersuchungen stellten wir fest, dass dieses Brachland bis in die 1950er Jahre ein Kanal war. Mit seinen Baumreihen, Brücken und schon damals einer Straßenbahnlinie verlieh der Canal du Petit Rhin diesem Ort einen wahrhaft urbanen Charakter. Wir planen also nicht von Grund auf neu, auch wenn die Ausbuchtung des früheren Kanals heute nicht mehr an diese Vergangenheit erinnert. Wir wollen die historische Nord-Süd-Ausrichtung des Geländes nutzen und verleihen diesem Naturraum, der den Kern des Hafengebiets strukturieren soll, daher eine längliche Form. So bleibt die Erinnerung an die Wasserfläche von einst in der Topographie erhalten. Dies umso mehr, als die Vertiefungen des Parkgeländes zum Sammeln des Regenwassers aus den umliegenden Vierteln dienen werden.“

Henri Bava

Ein Park von 5,6 Hektar Fläche zwischen den neuen Stadtvierteln Starlette und Coop

Der künftige Stadtpark wird dem Gelände seinen besonderen Charme verleihen. Im ehemaligen, von Nord nach Süd ausgerichteten Bett des Petit Rhin wird seine Form an den Altarm erinnern und zudem als Wasserspeicher dienen. Mit einer Fläche von 5,6 Hektar wird er viel Platz für Freizeit und Sport bieten, aber auch aus geschützten Bereichen für die Entfaltung von Flora und Fauna bestehen. Wie in den feuchten, von Wäldern durchsetzten elsässischen Rieden werden Regenwasser-Sammelbecken für angenehme Frische sorgen.

Parc du Petit Rhin und Villa Rhein Fischer mit Schnittbild des Untergrunds, Bildnachweis: Agence TER
Parc du Petit Rhin und Villa Rhein Fischer mit Schnittbild des Untergrunds, Bildnachweis: Agence TER

Dieser Park soll eine doppelte Dynamik entwickeln: Er soll ökologisches Bindeglied zwischen den Waldflächen im Süden (Forêt du Neuhof) und im Norden (Forêt de la Robertsau) von Straßburg sein. Diese beiden Wälder sind Teil des Grüngürtels, des bioklimatischen „Schutzschilds“ der Stadt (vgl. Karte unten).

Er soll aber auch – und nicht weniger – Erholungs- und Freizeitort für die ca. 3800 Einwohner und 3600 Arbeitnehmer sein, die die beiden neuen Stadtviertel Coop und Starlette nun nach und nach bevölkern werden.

Das Netz der Grünflächen und Wälder im Bereich des Stadtentwicklungsprojekts und der Stadt Straßburg insgesamt.
Das Netz der Grünflächen und Wälder im Bereich des Stadtentwicklungsprojekts und der Stadt Straßburg insgesamt.

Kurz gefasst: Zeitplan für Bürgerbefragung und Ausführung des Projekts

  • Beginn der Bürgerbefragung: Samstag, 21. Oktober 2023
  • Vertiefungs- und Themenworkshops: November 2023 (Termine noch festzulegen)
  • Zweite Begehung des Geländes mit Fokus auf Fauna und Flora: Anfang November 2023 (Termin noch festzulegen)
  • Vorstellung der Befragungsergebnisse und Einbeziehung in die Abschlussfassung des Projekts: Anfang 2024
  • Beginn der Ausführung im südlichen Teil des Geländes (2/3 der Fläche): Frühjahr 2024 (Abrissarbeiten).
  • Abschluss der Ausführung im Süden: Anfang 2026
  • Abschluss der Ausführung im Norden (1/3 der Fläche): gegen 2029.