Partizipatives Wohnen im Citadelle-Viertel

Zur Förderung neuer Formen gemeinschaftlichen Wohnens wird SPL Deux-Rives als verantwortlicher Raumplaner des Zwei-Ufer-Projekts im Citadelle-Viertel zwei partizipative Bauvorhaben mit je 5 bis 7 Wohneinheiten ausschreiben.

Was ist partizipatives Wohnen?

Partizipatives Wohnen bedeutet, dass eine Gruppe von Personen ihr Wohnungsbauprojekt gemeinsam entwickelt. Dies kann, muss aber nicht in Zusammenarbeit mit einem professionellen Immobilienentwickler erfolgen. Die Mitglieder dieser Gruppe beteiligen sich an der Planung ihres künftigen Zuhauses und der gemeinschaftlichen Nutzung vorbehaltener Räume. Im Rahmen des partizipativen Wohnens werden Gebäude also in Zusammenarbeit mit den künftigen Nutzern errichtet bzw. renoviert und anschließend auch verwaltet. So unterschiedlich wie die beteiligten Nutzer sind natürlich auch die Projekte selbst.

Partizipatives Wohnen – Straßburg [nur frz.]

Citadelle: bald schon das Viertel mit den meisten partizipativen Wohnprojekten in Frankreich

Wie eine Halbinsel schiebt sich das zwischen zwei Hafenbecken gelegene Citadelle-Viertel in den Straßburger Stadtteil Neudorf. Atmosphärisch ist es von den Docks geprägt, die es einst beherbergte. Durch seine verkehrsberuhigten Straßen führt die Tramlinie D. Um die Tramhaltestelle „Citadelle“ konzentriert sich das öffentliche Leben, liegen Geschäften, Schulen und Kindergärten sowie ein Bürgerhaus für soziale und kulturelle Aktivitäten („Centre socio-culturel“).

Bis zum Jahr 2030 sollen hier 102 neue Wohnungen unter Beteiligung der künftigen Eigner*innen geplant und errichtet werden. Als Raumplaner im Dienst der Stadt und der Eurometropole plant SPL Deux-Rives noch für dieses Jahr zwei Ausschreibungen für in Eigenträgerschaft entwickelte Wohnprojekte im Citadelle-Viertel. Die eingereichten Architektenentwürfe werden den mitplanenden Bewohner*innen zur Beurteilung und Ausgestaltung vorgelegt.

Die ersten beiden partizipativen Wohnprojekte: Citadelle 8a und 10a

Beschreibung der Lose

Die beiden Citadelle 8a und Citadelle 10a benannten Lose befinden sich im Nordteil des Viertels, nahe der als Park geplanten Spitze der Halbinsel. Sie liegen in einem Wohnblock, dessen Innenbereich als Gemeinschaftsgarten mit zentraler Allee genutzt werden wird. Dieser Wohnblock wird aus folgenden Baueinheiten und Anlagen bestehen:

• den beiden in Eigenträgerschaft entwickelten Wohnprojekten (je 5 bis 7 Wohnungen sowie Gemeinschaftsräume, auf ca. 473 m² Nutzungsfläche pro Gelände),
• ca. 50 frei käufliche und Sozialwohnungen in mehreren Gebäudeeinheiten
• Gemeinschaftsgarten mit Allee im Innenbereich des Wohnblocks
• Gemeinschaftsräume (z.B. Veranstaltungssaal, Gästewohnungen, Gemeinschaftsterrassen…).
• 0,65 käufliche Fahrzeugstellplätze pro Wohnung (ca. 4 Plätze pro Los).

Hier können Sie die Ausschreibungsunterlagen für die beiden Lose herunterladen [nur frz.].

Architektonische und ökologische Vorgaben

Alle Projekte des Wohnblocks (partizipativer und sonstiger Wohnungsbau) müssen den städtebaulichen, architektonischen, landschaftlichen und ökologischen Vorgaben des Viertels genügen.

In möglichst breitem Umfang werden bei beiden Projekten biobasierte Baumaterialien (Holz, Lehm, Stroh usw.) zur Anwendung kommen. Die schlicht gehaltenen Gebäude sollen mit ihrer Umgebung, dem Gemeinschaftsgarten des Wohnblocks und dem gesamten umgebenden Grüngürtel eine fruchtbare Wechselwirkung entfalten und gemeinschaftliche Aktivitäten fördern. Die Wohnungen sollen dem Wohlbefinden und der Gesundheit durch gute Luftqualität sowie akustischen und thermischen Komfort förderlich sein. Bioklimatische Ausstattungen werden für natürliche Kühlung im Sommer und die Zufuhr von Licht und natürlicher Wärme im Winter sorgen. Eine durchdachte urbane Flusslogistik, optimales Wassermanagement sowie die gemeinsame Förderung emissionsreduzierender Alltagsgewohnheiten werden den Projektansatz ergänzen.

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