Citadelle: zwei Projekte für den Bau von 101 Wohnungen

Die Ausschreibungen für die Bebauungsinseln 8b und 10b am Vauban-Becken konnte REI Habitat zu seinen Gunsten entscheiden. Die beiden Projekte, die der Bauträger REI Habitat in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Plan Común (Citadelle 8b) bzw. mit Atelier PNG und der Agentur Les Marneurs (Citadelle 10b) eingereicht hat, überzeugen durch eine besonders gelungene Berücksichtigung der Vorgaben. Zudem sind sie als erste Bestandteil des Demonstrators für eine nachhaltige Stadt, eines Labors für den Bau von Niedrigenergiegebäuden, das unter anderem auch im Straßburger Citadelle-Viertel neue Lösungen erprobt.

Zwei Wohnungsbauprogramme im Herzen des Citadelle-Viertels

Für die Durchführung der Ausschreibungen und die Terminierung der Bauphasen wurden die Viertel des Zwei-Ufer-Projekts in Bebauungsinseln und Bebauungslose (Gebäudekomplexe mit begrüntem Innenbereich) aufgeteilt. Die von REI Habitat eingereichten Projekte betreffen die „Inseln“ Citadelle 8 und Citadelle 10.

Die beiden Parzellen liegen im Norden der  Citadelle-Hafenspitze und führen an der Promenade des Florence-Arthaud-Kais vorbei. Die geplanten Wohnungen sollen entweder von Investoren, partizipativ oder als Sozialwohnungen finanziert werden. Jede Bebauungsinsel besteht aus zwei Losen: Citadelle 8a und 8b, Citadelle 10a und 10b.

Die Lose 8a und 10a mit je 4 bis 6 Wohnungen sowie ihre Grünflächen werden partizipativ, d.h. nicht von einem Bauträger, sondern mit Beteiligung der künftigen Bewohner geplant und finanziert.  Anm.d.R.: Das Bauprogramm Citabella hat noch einen Platz für eine Familie zu vergeben: hier erfahren Sie mehr. Ergänzend veröffentlichte SPL Deux-Rives im April 2023 zwei Ausschreibungen für gemischt finanzierte Immobilienprojekte (frei käuflich zu Marktkonditionen und staatlich geförderte Sozialwohnungen) mit je etwa 50 Wohneinheiten: Citadelle 8b und Citadelle 10b.

Näheres hierzu finden Sie in unserem kleinen Wohnlexikon.

Programme mit besonderem Charakter

Trotz programmatischer Ähnlichkeiten konnten die beiden Programme bei der Ausschreibung durch ein unverwechselbares Profil überzeugen.

Das von REI Habitat in Zusammenarbeit mit Plan Común eingereichte Programm konnte die Jury für das Los Citadelle 8b durch die zentrale Stellung der Gemeinschaftsräume und die Ausrichtung des Projekts auf das Zusammenleben der Bewohner überzeugen. Von den Gängen und Vorräumen, wo sich Wohnungsnachbarn treffen, bis hin zum Bürgersalon im Innenbereich (den die zukünftigen Bewohnern mitgestalten) und der Gartenallee sieht dieses Wohnungsbauprogramm zahlreiche Orte für das soziale Miteinander vor.

Das von REI Habitat mit Atelier PNG und Les Marneurs erarbeitete Projekt für das Los Citadelle 10b zeichnet sich durch eine Vielzahl Wohnungstypen von änderbarem Zuschnitt aus: Eine Mehrheit der Wohnungen lässt sich recht einfach umgestalten, z.B. durch Abtrennung von Zimmern, durch modulare Küchen oder erweiterbare Wohnzimmer. So ermöglicht das Projekt die stetige Anpassung der Wohnungen an die Lebenssituation und den Lebensstil der Bewohner.

Die Bauvorhaben auf einen Blick

Die Bauarbeiten im Rahmen dieser beiden Projekte von REI Habitat sollen im 1. Quartal 2026 beginnen und im 3. Quartal 2027 abgeschlossen sein.

Citadelle 8bCitadelle 10b
Architekturbüro: Plan ComúnArchitekturbüros: Atelier PNG und Les Marneurs
40 frei finanzierte Wohnungen40 frei finanzierte Wohnungen
10 Sozialwohnungen11 Sozialwohnungen
1 Bürgersalon von 68 m²1 Bürgersalon von 81 m²

Mit Bürgersalons, von allen genutzten Gängen und Gartenalleen bietet jedes der geplanten Gebäude viele Gelegenheiten zur spontanen Begegnung. Gleiches gilt auch für die Dachterrassen.

Mehr über diese beiden Vorhaben erfahren Sie in unseren Projektportraits:

Demonstratoren für eine nachhaltige Stadt

Die beiden Projekte sind die ersten eines Bauträgers, der sich dem Exzellenzprogramm „Demonstrator für eine nachhaltige Stadt“ („Démonstrateur de la Ville Durable“) angeschlossen hat. Seit März 2022 ist das Citadelle-Viertel in dieses Programm des nationalen Investitionsplans „France 2030“ aufgenommen und wird nun neue Maßstäbe für energieeffiziente Gebäude, Resilienz sowie Förderung des sozialen Wandels im Sinne einer nachhaltigen Stadt setzen. Schwerpunkte des Exzellenzprogramms sind:

  • Der Einsatz von biobasierten Materialien im Bauwesen
  • Die Optimierung des Wasserverbrauchs in Wohnvierteln
  • Initiierung und Begleitung zukunftsweisender Umwelt- und Wohnpraktiken der Bewohner*innen und Arbeitnehmer*innen von Stadtvierteln.

Die beiden Vorhaben werden zur Umsetzung dieser Ziele auf vielfache Weise beitragen:

  • Wie bei allen Projekten im Norden des Citadelle-Viertels werden auch bei ihnen überwiegend biobasierte Materialien zum Einsatz kommen. So erhalten die Gebäude der beiden Lose zum Beispiel Tragstrukturen aus Holz, das im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Mathis Construction Bois in den Wäldern der Vogesen und des französischen Jura geschlagen wurde.
  • Das Regenwasser wird im Bereich jedes einzelnen Gebäudes aufgefangen, teilweise gespeichert und zur Bewässerung der Grünflächen verwendet oder aber zur Filterung und Versickerung in Mulden zurückgehalten, die gegen die Ausbreitung der Tigermücke gesichert sind.
  • Ein Teil des beim Bau anfallenden Aushubs und ein Teil der Baumaterialien werden per Lastkahn über das Vauban-Becken abtransportiert bzw. angeliefert: Binnenschiffe ersetzen LKWs, wann immer möglich. So werden Staus im Stadtgebiet vermieden und der CO2-Ausstoß verringert.
  • Im Rahmen der beiden Projekte kommen zudem verschiedene Recycling-Baustoffe zum Einsatz (Ziegelsteine für die Außenbepflasterung, Fliesen für die Nasszellen, Leuchten in Gängen und Gemeinschaftsräumen usw.). Die Bürgersalons werden zur Förderung der Kreislaufwirtschaft ebenfalls mit solchen Materialien eingerichtet.
  • Beide Projekte werden in Zusammenarbeit mit Courtoisie Urbaine eine Nutzerbetreuung organisieren mit dem Ziel, die künftigen Bewohner*innenin jeder Phase des Projekts an der Gestaltung ihrer Gemeinschaftsräume zu beteiligen:
    • Wohnungsnachbarn: Gänge und Vorräume,
    • Gebäudenachbarn: Lobby, Dachterrassen und Gartenallee,
    • Mitbewohner*innen im Viertel: Ausbau von Wegen, Öffnung des Bürgersalons für Vereine im Viertel usw.